Neuigkeiten zu IBS

Wissenschaftlicher Stand

1Neuste Erkenntnisse
Seit längerem ist bekannt, dass Stress und Ernährung das Reizdarmsyndrom verstärken beziehungsweise verursachen können. Es ist allerdings nicht so, dass es sich nur um ein „mentales Problem“ oder gar um Einbildung handelt. Das Reizdarmsyndrom ist eine physische Erkrankung. Neuste Forschung kann demnach aufzeigen, dass körperliche Veränderungen die Erkrankung verursachen.

Wissenschaftler haben insbesondere Veränderungen der Zellen in den Darmwänden der IBS-Patienten gefunden. Diese Zellen sind verantwortlich für die Wahrnehmung und Regulierung im Verdauungssystem. Sie gehören zu einem komplexen, unabhängigen System. Dieses wird oft auch „zweites Gehirn“ genannt. Das „zweite Gehirn“ arbeiten unabhängig vom denkenden Gehirn. Eine Interaktion ist aber durchaus möglich (z.B. „Schmetterlinge im Bauch“, Rumoren bei Nervosität).

Bei IBS-Patienten sind die Signale der Nervenzellen im Darm anders als bei Menschen ohne IBS. Das beeinflusst die Darmbewegungen und führt somit zu Veränderungen der Transitzeit der Nahrung durch den Darm. Dies verursacht die spürbaren Symptome (z.B. Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Krämpfe, Schmerzen).

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2Konfokale Endomikroskopie
Wer unter Reizdarmsyndrom leidet muss im Alltag oft mit starken Einschränkungen leben. Meist lassen Patienten gewisse Nahrungsmittel bei Seite und versuchen immer wieder neue Diäten aus, um ihre Symptome zu mindern. Allerdings ist dies nicht immer von Erfolg gekennzeichnet beziehungsweise nicht ausreichend zufriedenstellend.

Nun haben Forscher eine neue Methode entwickelt, welche die verantwortlichen Bestandteile der Lebensmittel im individuellen Fall klar benennen kann. Diese Methode wird als konfokale Endomikroskopie bezeichnet. Hierbei wird, statt einem normalen Endoskop, ein Lasermikroskop verwendet, welches es ermöglicht die Zellen in bis zu 1000-facher Vergrösserung zu sehen und untersuchen zu können.
Einerseits können so Bakterien und Körperzellen (Zustand der Zellen) sichtbar gemacht werden, andererseits können Veränderungen im Gewebe (Reaktion auf Reizstoffe) erkannt werden. Über das Endoskop können gewisse Reizstoffe, wie zum Beispiel Weizen-, Soja-, Kuhmilch- oder Hefe-Lösungen, eingeführt werden. Daraufhin dauert es nur wenige Minuten bis bei Reizdarm-Patienten gegebenenfalls eine Reaktion im Darmgewebe sichtbar wird. Anschliessend kann eine genaue, individuelle Diät verordnet werden, welche zu einem Rückgang der Symptome bis hin zu vollständiger Beschwerdefreiheit führen kann.

Diese Methode ist noch relativ neu. Fragen Sie Ihren Arzt nach genaueren Angaben zu dieser Methode und ob es sich in Ihrem speziellen Fall lohnt eine derartige Untersuchung durchzuführen. Ihr Arzt kann Ihnen auch Spitäler und Zentren angeben, an welchen diese Methode durchgeführt wird.